Schnecken-Ballett

Frühmorgens  im Taubertal ein Spaziergang mit der Kamera in die Flussniederung neben dem Campingplatz.

Morgentau auf den Gräsern. Ein hohes Fenchelfeld zur Linken. Mal sehen, was darauf im ersten Sonnenschein unterwegs ist: Gekrabbel, Gebrumm, Gefliegsel.

Und dann keine dunkle Knubbel und Länglichkeiten in zwei Metern Höhe - was ist das? Näher ran an den Feldsaum, die Kamera bereit: Es sind Schnecken, die beim ersten Morgenlicht den Weg in die Höhe angetreten haben! Langsam, wie es ihre Art ist, klettern sie die Stengel und Stiele empor, umrunden Quertriebe, balancieren zwischen Blüten. Was suchen sie wohl? Sind die Blätter dort oben so viel schmackhafter als die knapp über dem Boden? Oder gibt es dort etwas anderes, was es sonst nirgends gibt? Rätsel über Rätsel! Jedenfalls ein Beispiel hoher Artistik!

Einige Wochen später im Morgengrauen unterwegs im Himmelgeister Rheinbogen, der "Jücht", in Düsseldorf:

Häuserschnecken hoch oben in mannsgroßen Brennesseln! Auch hier ein mühsamer Weg, vielleicht auch ein wenig gefährlich...

Warum nur, warum?

Egal - ich habe gelernt, dass sie geheimnisvoll, zielstrebig und ja, sogar elegant sein können!

Erkenntnisse im Kleinen.


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